Durch eine sehr schnell wachsende Wirtschaft steht die Welt heute vor einer großen ökologischen Herausforderung, die mit Überproduktion und Abfall zusammenhängt. Die Fast-Fashion-Industrie spielt dabei eine sehr entscheidende Rolle. Sie trägt zu den riesigen Abfallmengen bei, die weltweit zu verschiedenen ökologischen und sozialen Problemen führen, die in den Produktionsketten der Industrie teilweise schon dramatisch sind. Die Wiederverwertung von Altkleidern ist eine der wirksamsten Methoden, um einige dieser Probleme zu bewältigen. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für den Ernst der Lage weltweit gestiegen. Infolgedessen üben NGOs mehr Druck auf Regierungen und Unternehmen aus, um die Nachhaltigkeit zu fördern und Abfallmengen zu verringern. Verschiedene Akteure der Fashionindustrie achten zunehmend auf Nachhaltigkeit in der Mode entlang der Wertschöpfungsketten. Es stellt sich generell die Frage, wie Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Umwelt ausüben und gleichzeitig dem Gemeinwohl dienen können.
Wusstest du, dass Fast Fashion der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt ist? Nur die Ölindustrie ist noch schädlicher für unsere Umwelt. Fast Fashion ist weltweit für 1,2 Billionen Tonnen CO²-Emissionen verantwortlich, was bedeutet, dass der Sektor mehr Kohlenstoffemissionen verursacht als Flugverkehr und Schifffahrt zusammen. Fast Fashion ist auch für 20 % der weltweiten Abwasserproduktion verantwortlich. Jährlich werden 93 Millionen Kubikmeter Wasser für die Produktion verbraucht. Mit dieser Menge können rund 5 Millionen Menschen pro Jahr versorgt werden, was Ländern zugute kommen könnte, die unter Wasserknappheit leiden und am Rande des "Day Zero" stehen. Aber nicht nur der ökologische, sondern auch der soziale Faktor sollte hier berücksichtigt werden. Was billig verkauft wird, muss natürlich auch irgendwo billig produziert werden. Meistens geschieht dies in China oder Bangladesch, wo die Menschen unter schlimmsten Bedingungen arbeiten. Kinderarbeit, Löhne weit unter dem Mindestlohn, erzwungene Überstunden, keine soziale Absicherung und die Verletzung von Menschenrechten sind leider immer noch Realität!
Die Menschen sollten ihre Mode bewusster konsumieren und mehr auf Nachhaltigkeit in der Produktion achten. Viele Marken steigen in die nachhaltige Modeindustrie ein und engagieren sich für einen fairen Handel. Sie engagieren sich auf sozialer Ebene, um den Menschen humanere Bedingungen zu bieten und die Armutsquote so weit wie möglich zu reduzieren. Aus ökologischer Sicht lassen Unternehmen beispielsweise für jedes gekaufte Kleidungsstück einen Baum pflanzen, um ihre negativen Klimabilanzen zumindest teilweise auszugleichen. Im Vordergrund stehen dabei explizit auch Regenwälder, die für meist konventionell bewirtschaftete Baumwollfelder weichen mussten/müssen, was die Biodiversität insgesamt auf ein kritisches Maß verringert. Das kann tatsächlich auch auf die Herstellung von Bio-Baumwolle zutreffen, dabei werden jedoch zumindest weniger Schadstoffe freigesetzt und die Umwelt nimmt einen geringeren Schaden als bei der konventionellen Bewirtschaftung.
In den letzten Jahren hat das Konzept der Nachhaltigkeit in der Mode glücklicherweise an Dynamik gewonnen. Im Rahmen der Kreislaufwirtschaft kann beispielsweise das Recycling von Altkleidern eine wichtige Rolle bei der Verringerung der von der Textil- und Modeindustrie produzierten Abfallmengen spielen. Von größerer Bedeutung ist nach der Hierarchie der Abfallwirtschaft jedoch immer das Reduzieren von Abfall, in dem zum Beispiel gar nicht erst überproduziert wird, oder das einfache Wiederverwenden von Altkleidern, was sich glücklicherweise vermehrt im Secondhand Trend widerspiegelt. Eine Produktion von möglichst langlebiger Kleidung fördert diesen Trend. Auch der DIY Trend (Remanufacture) kann zum Beispiel durch Reparatur Tutorials vorangetrieben werden.
Unter Recycling von Kleidung wird das Wiederverwenden der Wertstoffe von bereits getragenen Kleidungsstücken verstanden. Diese werden nach der Abgabe im Laden oder in bestimmten Containern nach Farbe sortiert, in die einzelnen Fasern aufgelöst und wieder zu neuem Garn versponnen, welcher dann für die Herstellung neuer Kleidungsstücke benutzt. Allerdings sind selbst die sogenannten Recyclingprozesse leider oft nicht ganz nachhaltig. Nicht nur getragene Kleidung aus Containern etc. landet in diesen Recyclingprozessen, sondern teilweise auch nagelneue Ware, die von Überproduktionen oder Retouren aus schnelllebigen Kollektionen stammen - trotz des Kreislaufwirtschatsgesetz, welches besagt, dass es verboten ist in Deutschland Neuware zu vernichten oder zu recyceln. Die Produkte werden in A-, B- und C-Ware aufgeteilt. Meist bekommt nur die Ware ohne jegliche oder nur leichte Beschädigungen (A- & B-Ware) die Chance für ein zweites Leben, wie bei dem Verkauf in Secondhand Shops, der Neugarngewinnung oder den Schredderprozess. Der Großteil (C-Ware) wird trotzdem zu Verbrennungsanlagen übermittelt und vernichtet. Dies Methode ist leider eine weit verbreitete Lösung, um weggeworfene Kleidung “wiederzuverwerten”. Diese werden nach Rumänien, Polen etc. verschifft, um dort als Brennmaterial verkauft zu werden, wo erneut etliche Chemikalien in die Natur freigesetzt werden.
Es gibt zahlreiche Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Kleidung und Modeprodukte oder ihre Bestandteile wieder verwendbar zu machen. Darüber hinaus übernehmen bekannte Modemarken zunehmend das Konzept der nachhaltigen Mode als Teil ihrer Umweltverantwortung. Der Verkauf von Altkleidern und gebrauchten Kleidungsstücken zu günstigeren Preisen reduziert idealerweise die Textilherstellung und macht die Modeindustrie dadurch nachhaltiger, da der Überproduktion etwas entgegengesetzt wird. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen F&P Stock Solution und seine Lösungen der Wiederverwertung von Bekleidung als Kerngeschäft. Auf der Katalogseite des Unternehmens findest du verschiedene Angebote für den Großhandel mit Altkleidern zu günstigen Preisen.
MOODJA ist als 3PL Fulfillment Dienstleister ein Glied am Ende langer Wertschöpfungsketten der Fashionindustrie und setzt sich im eigenen Wirkkreis aktiv für Nachhaltigkeit ein. Wir verarbeiten gerne die Rücksendungen deiner Kunden*in und bereiten die retournierte Ware so auf, dass sie möglichst als A-Ware wieder verkauft werden kann. Die Retourenquote sollte aus einer Nachhaltigkeitsperspektive natürlich möglichst gering gehalten werden, um zusätzliche, klimarelevante Ressourcen einzusparen. Ein insgesamt gering zu haltendes Transportaufkommen soll hier nur kurz erwähnt sein.
Darüber hinaus setzen wir bei MOODJA faire Arbeitsbedingungen um und streben ein insgesamt klimaneutrales Fulfillment an. Unser erster Nachhaltigkeitsbericht ist momentan in der Entwicklung. Als gut vernetztes Glied am Ende langer Lieferketten unserer Kunden nehmen wir eine besondere Rolle ein, denn im abschließenden Fulfillment zeigt sich oft, ob und wie nachhaltig vorangestellte Akteure im Gesamtprozess agierten und welche ethischen Werte an Endkonsument*innen überhaupt begründet herangetragen werden können.
Die Nachfrage nach fairen Marken und Produkten ist relativ groß und steigt stetig. Darauf müssen Antworten gefunden werden. Unser ganzheitliches Bestreben ist es, ein möglichst nachhaltiges Glied in den Wertschöpfungsketten unserer Kunden zu sein und das nachhaltigste E-Commerce Fulfillment für Fashion und Lifestyle Brands anzubieten. Dabei partnerschaftlich an einem Strang zu ziehen ist unabdingbar. Bist auch du dazu bereit, als Fashionmarke einen positiven Impact zu ermöglichen? Dann begib dich mit uns auf den transformativen Weg zu einer nachhaltigeren Mode- und Logistikbranche.
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